Bilder sind beliebte Dekoelemente, denn in den meisten Fällen gestalten wir unsere Wandbereiche doch mit Fotos, Grafiken oder sogar mit Gemälden. Erbstücke und Erinnerungsmomente sollen ins rechte Licht gerückt werden und die horizontale Fläche unsere Wohnräume schmücken. Es gibt unzählige Möglichkeiten, eine Fotowand zu gestalten oder eine Bildergalerie zu inszenieren. Allerdings ist das Thema „Bilderwand“ ein Wohnthema, welches viele Fragen aufwirft: Welche Anordnung gefällt mir? Wie plane ich überhaupt eine Fotowand und was kann ich dabei berücksichtigen? Wie hänge ich meine Bilderrahmen auf, wie nehme ich Maß? Welche Bilderrahmen passen zusammen? Genau um diese Fragen geht es heute. Ich habe Antworten und wertvolle Tipps für euch. Die Ideen und Anleitungen sind von mir grafisch aufbereitet, damit ihr eine visuelle Unterstützung zu den Beschreibungen habt.

Das erwartet euch – Inhalt im Überblick:

Bilderwand planen (Tipps von A bis Z) – Fotowand gestalten und anordnen – Planungsmethoden – Bilderrahmen kombinieren (Sorten und Größe) – Bilderrahmen aufhängen (Maße auf die Wand übertragen) – weitere Ideen (Linkliste)

Fotowand gestalten - Planung und Durchführung

Fotowand gestalten und planen

Geht euch das auch so? Ihr möchtet euch eine Bilderwand gestalten, könnt euch aber nicht entscheiden, welche der unzähligen Möglichkeiten, die man im Netz so findet, die richtige ist? Ihr habt euch schließlich entschieden, merkt aber dann, dass die Anordnung gar nicht zu eurem Wandbereich passt?

Ihr solltet folgende Überlegungen anstellen, bevor es an die Planung geht:

  • Welcher Wandbereich soll mit Bildern geschmückt werden? Die Wand über dem Sofa, eine Wandfläche über einem Sideboard, eine Nische in der Dachschräge, eine Freifläche im Büro…
  • Welche Bilderrahmen und Bilder sollen integriert werden? Ein Erbstück, eine Sammlung ähnlicher Rahmen, ein großformatiger Einzelrahmen…
  • Welche Anordnung soll gewählt werden? Die Fotowand soll pur erscheinen, hier bietet sich eine geradlinige Anordnung der Bilderrahmen an. Die Bilder sollen spielerisch den Wandabschnitt füllen, hier bietet sich eine Anordnung mit unterschiedlichen Bilderrahmen an.

Wenn diese Fragen geklärt sind, könnt ihr euch von konkreten Ideen inspirieren lassen. Inspiration alleine reicht nicht, es gibt weitere Kriterien, die euch bei der Planung einer Bildergalerie helfen.

Folgende Punkte solltet ihr bei der Planung berücksichtigen:

Eine Fotowand gestaten, planen, anordnen und aufhängen.
  • Bezieht den gesamten Raum oder eine Wandansicht bei der Planung ein: Fensterbrüstungen geben Höhen vor, die Bilderwand kann sich auf die Außenseite eines Sideboards oder eines Sofas beziehen. Die Türhöhe oder eine Schrankwand, die an der selben Wand steht, gibt die obere Abschlusskante der Bilderwand vor.
  • Berücksichtigt die Aughöhe des Betrachters: Hängen die Bilder in der Nähe eines Sitzbereichs, fällt der Blick eher von sitzenden Personen auf die Bildfläche. Hängen die Bilder an Freiflächen, z.B. im Flur, wird die Aughöhe einer stehenden Person ausschlaggebend sein.
Grafische Aufbereitung - so planen Sie Bilderwände!
  • Nutzt oder sucht aufeinander abgestimmte Rahmenformate: Wenn ihr Bilderwände plant, nutzt Bilderrahmen, die in der Größe aufeinander abgestimmt sind. Neben einem großen Rahmen hängen zwei kleine Rahmen, die auf die Ober- bzw. Unterkante des großen Rahmens Bezug nehmen. Hier ergibt sich ein Abstand zwischen den kleinen Rahmen, der weitergeführt werden kann (siehe untere Grafik).
  • Sucht gleichmäßige Abstände: Gleichmäßige Abstände, die Bilderrahmen zueinander aufweisen, sorgen für eine optische Ordnung. Abstände ergeben sich durch die Anordnung unterschiedlich großer Rahmen. Auch die Rahmendicke kann den Abstand vorgeben.
  • Schafft weitere Bezugspunkte: Die Außenkante eines Rahmens kann auf die Mitte eines nächsten Rahmens stoßen. So plant ihr eine Bilderwand mit einem wiederkehrenden System.
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  • Bildet eine Basis für eine Bilderwand: Eine Basis erzeugt ihr durch eine gleichmäßige Anordnung von Bilderrahmen, um die ihr schließlich unterschiedliche Formate anordnen könnt. Eine „Unordnung“ mit System entsteht.
  • Kombiniert unterschiedliche Rahmen: Ob alt oder neu, schlicht oder mondän, kombiniert ruhig unterschiedliche Bilderrahmen miteinander. Am einfachsten ist es, wenn man schlichte Rahmen einer Sorte mit verspielteren Rahmen kombiniert.
  • Nutzt unterschiedliche Rahmendicken: Wenn ihr unterschiedlich dicke Rahmen verwendet, ergeben sich Vor- und Rücksprünge, die einen 3D – Effekt erzeugen.

Für die Planung der Bilderwände, die ihr auf den Zeichnungen seht, habe ich Bilderrahmen von DEPOT verwendet:

Folgende Planungsmethoden helfen euch bei der Anordnung :

Planen heißt, dass ihr die Anordnung eurer Bilder und Rahmen im Vorfeld festlegt. Wenn ihr lauter Bilderrahmen im selben Format gleichmäßig an die Wand hängen möchtet, wird die Planung einfacher sein. Schwieriger und zeitaufwändiger ist es, eine komplexere Bilderwand, mit unterschiedlich großen Rahmen zu gestalten. Drei Beispiele zeigen euch, wie ihr tatsächlich planen könnt, ohne nur aus dem Bauch heraus zu entscheiden. Für alle gezeigten Beispiele könnt ihr folgende Methoden anwenden:

  1. Legt eine Maßstäbliche Zeichnung eurer Raumwand an. Dafür braucht ihr Millimeter- oder Karopapier, ein Geodreieck und einen spitzen Bleistift. Zeichnet die Rahmen auf ein separates, festes Blatt Papier und schneidet die Flächen aus. Jetzt könnt ihr die Bilderrahmen in Miniaturformat auf der gezeichneten Wandansicht verschieben, bis ihr zu einem ansprechenden Ergebnis kommt. Ihr könnt die Bilderrahmenschnipsel vorher mit ablösbaren Sprühkleber einsprühen, dann verrutschen sie nicht so leicht.
  2. Legt die Bilderrahmen auf Packpapier und zeichnet die Umrisse mit Bleistift nach. Schneidet die Zeichnungen aus, nun habt ihr Papiermuster eurer Bilderrahmenformate im Maßstab 1:1. Diese Papiermuster lassen sich mit Malerkrepp an die vorgesehene Wandfläche kleben, arrangieren und umordnen, bis ihr ein Ergebnis gefunden habt, welches euch gefällt.
  3. Nutzt die Bilderrahmen selbst für die Planung und legt eine Bilderanordnung auf den Fußboden.

In allen Fällen wird das Maß der „Skizze“ übernommen und auf die Wandfläche übertragen.

Bilderrahmen aufhängen – Maße auf die Wand übertragen

Die Planung ist abgeschlossen, jetzt sollen die Bilderrahmen an die Wand. Jetzt heißt es nochmal Maß nehmen, damit der Nagel oder die Schraube auch an der richtigen Stelle sitzt.

Anleitung: Maß für eine Bilderwand nehmen und übertragen.
  1. Messt den Abstand vom seitlichen Bilderrahmenrand bis zur Aufhängung des Bilderrahmens (A2) und messt den Abstand vom unteren Bilderrahmenrand bist zur Aufhängung (A1).
  2. Messt den Abstand von einem bekannten Punkt aus, hier von der Fensterbrüstung bis zur Schrankseite (Abstand 1) und von der Schrankseite bist zur Brüstungshöhe (Abstand 2). Ein erster Fixpunkt (grün markiert) entsteht, hier liegt später die untere Außenecke des ersten Bilderrahmens. Markiert diesen mit einem Bleistift.
  3. Übertragt die Maße der Bildaufhängung (blau markiert),  die ihr im ersten Schritt ermittelt habt, auf die Wand. Vom Fixpunkt aus gemessen (A1 und A2) und markiert auch diesen Punkt mit einem Bleistift. Hier kommt der Nagel für das erste Bild in die Wand oder eine Schraube, je nach dem, wie schwer der Bilderrahmen ist.
Anleitung: Wie hänge ich Bilderrahmen auf?
  1. Das nächste Maß wird auf die Wand übertragen. Messt nun vom ersten Aufhängepunkt den Abstand bis zum zweiten Aufhängepunkt. Dafür müsst ihr rechnen. Das Maß ergibt sich aus 2x Abstand A2 + Abstand (die Lücke zwischen den Bilderrahmen), den ihr vorher in der Planung festgelegt habt. Ich habe für den Abstand 2x die Bilderrahmendicke verwendet. Nutzt eine Wasserwaage um Aufhängepunkt für Aufhängepunkt abzumessen. Die Schritte wiederholen sich nun, bis ihr alle Aufhängepunkte an der Wand markiert habt.

Tipp: Markiert euch die seitlichen Bezugslinien (Brüstungshöhe und Schrankseite) mit Malerkrepp, verwendet auch hierfür eine Wasserwaage, damit die Linie gerade verläuft.

Meine fertige Bilderwand

Meine Bilderwand ist fertig, ich habe mich für die geradlinige Anordnung entschieden. Anstelle von Fotos habe ich selbstgemachte Grafiken gerahmt und aufgehängt. Meine Wand weist eine Schräge auf. Hier habe ich genug Abstand zum niedrigen Bereich gelassen, damit sich die Schräge zum Raum öffnet. Mit der vertikalen Anordnung strecke ich die Raumhöhe optisch.

Eine fertige Fotowand ist gestaltet.

Hier noch ein kleiner und letzter Tipp: Stellt Aufstellrahmen auf ein Sideboard oder auf ein Tabletttisch, so führt ihr die Bilderwand auch im Raum fort. Dekoriert habe ich mit einem Herbstzweig, der lockert meine strenge Anordnung ein wenig auf.

Linkliste – hier findet ihr weiter Ideen zum Thema „Fotowand gestalten“:

Eine Bilderwand gestalten 5 Tipps

Mobile Bilderwand, mit Bildern dekorieren

Tipps zur Wandgestaltung – so setzt ihr Fotos und Bilder in Szene (Petersburger Hängung)

Inspiration Wandgestaltung – Bilder arrangieren

Ich wünsche euch viel Spaß bei der Planung und Umsetzung einer Bilderwand. Wenn ihr weitere Fragen oder Wünsche habt, könnt ihr diese gerne im Kommentarfeld eingeben.

Cora

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