In der Hektik des Alltags sollte man sich Zeit nehmen. Wie geht das besser, als mit einer Tasse Tee. In den unterschiedlichen Kulturkreisen wird der Tee nach ganz speziellen Riten zelebriert oder einfach nur genossen. So wird in Japan auf einem Pfad, der zum Teehaus führt, der Alltag hinter sich gelassen. In Ostfriesland trinkt man schwarzen Tee mit Kluntjes und Sahnewolke. Heute treffen hier zwei Teekulturen aufeinander. Unsere Teestunde hat nun geschlagen, nehmt Euch ein bisschen Zeit, ich bringe Euch die Teekultur aus Japan und Ostfriesland ein bisschen näher.
Die Teekultur in Japan führt uns zum Ort der Stille
Die Japaner zelebrieren einen ganz besonderen Teeritus, der je nach Region ein wenig unterschiedlich ausfällt. Ich selbst bin nur ansatzweise in den Genuss dieser besonderen Art der Teekultur gekommen und es würde den Rahmen diesen Beitrags sprengen, die Zeremonie bis ins kleinste Detail zu beschreiben.
Ein wichtiger Bestandteil der japanischen Teezeremonie ist das Teehaus. Ein reduziert gestalteter und karg eingerichteter Ort der Stille. Bevor das Teehaus von den Gästen betreten wird, waschen sie sich Mund und Hände mit dem Gastgeber, der sie vom Gartenpavillon abholt. Auf dem Pfad, der vom Pavillon zum Teehaus führt, streift man den Alltag ab und betritt den Hauptraum in gebeugter Haltung, die Demut und die Gleichsetzung aller Gesellschaftsklassen symbolisiert. Nachdem kalte Speisen vom Gastgeber gereicht wurden, beginnt die eigentliche Teezeremonie. Tees werden nach einer ganz bestimmten Abfolge und in speziellen Gefäßen zubereitet und nacheinander getrunken.
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Wie trinken die Ostfriesen ihren Tee?
Es ist wieder „Teetied“, so sagt man auf Plattdeutsch, wenn am Nachmittag die Teestunde im Norden Deutschlands geschlagen hat. Die Ostfriesen trinken ihren Tee auf eine ganz eigene Art. Die richtige Zubereitung ist bei dieser Teekultur das A und O:
- Die Teekanne wird vor dem aufgießen des Tees, mit kochendem Wasser ausgespült, damit sie sich aufwärmt.
- Der schwarze Ostfriesentee wird in der leeren, warmen Kanne aufgegossen und zieht 4 Minuten mit geschlossenem Deckel. Als Teemaß gilt: einen Löffel Tee pro Tasse und einen zusätzlichen Löffel für die Kanne.
Bevor nun der Tee in die Tasse gefüllt wird, und das ist jetzt entscheidend für den Teegenuss, werden Kluntjes (Kandiszucker) in die Teetasse gegeben, die beim Eingießen des heißen Tees schön knistern. Mit einem sog. „Rohmlepel“ (Sahnelöffel oder Rahmlöffel) füllt man vorsichtig eine Sahnewolke in die Teetasse. Bitte nicht umrühren, das hat einen entscheidenden Grund. Der Tee wird in Schichten getrunken. Erst den herben Teil vom Tassenrand, dann die milde Rohm-Mischung der Tassenmitte und schließlich den süßen Schluss vom Tassengrund. Da der Kluntje für mehrere Tassen reicht, kann man eine zweite und einer dritte Tasse damit auffüllen.
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Es gibt so viele Unterschiede in den Teekulturen unserer Länder und doch haben sie entscheidene Gemeinsamkeiten.
Was können wir uns für unseren Alltag abschauen?
Mich selbst beeindrucken die japanischen Teehäuser, die als meditative Räume äußerst reduziert gestaltet sind. Abstand vom Alltag sollten wir regelmäßig nehmen und uns in einer Stunde der Ruhe, auf das eigene „Ich“ konzentrieren.
Als Nordlicht trinke ich gerne den schwarze Tee mit Kluntjes und Sahnewolke. Die Zubereitung des Tees ist in unserer Teekultur zwar wichtig, aber entscheidend ist doch die Zeit, die wir uns für eine Tasse Tee gönnen. Auch hier gillt: Abstand vom Tag nehmen und die Zeit für den Moment der Ruhe genießen.
Ich wünsche Euch besinnliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2017.
Cora
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