Shibori, schon einmal gehört? Diese Färbetechnik ist in aller Munde und gehört auf die To-Do Liste aller DIY-Liebhaber. Alte Kleidungsstücke, Geschirrtücher, Kissenhüllen und Servietten können durch die Färbetechnik ein zweites Leben erfahren und unsere Wohnräume verschönern. Nichts wie los! Heute zeige ich euch drei Versionen der traditionellen japanischen Färbetechnik.

Shibori, eine japanische Färbetechnik

Was ist Shibori?

Shibori ist eine traditionelle Färbetechnik die aus Japan stammt. Die arme Bevölkerung Japans nutze die Färbetechnik, um alte Kleidungstücke mit neuen Mustern zu versehen. Durch das Abbinden, Verknoten, Vernähen oder Falten von Tüchern und Kleidungsstücken entstehen beim Färben Muster, da an den verdeckten Stellen weniger bis keine Farbe in den Stoff eindringen kann.

In den 60er Jahren verwendeten Hippies diese Technik, um ihren Kleidungsstücken einen unkonventionellen Look zu verpassen. In den 80ern wurden in den Jugendheimen oder in Zeltlagern gerne das Färben alter T-Shirts und Taschen als Freizeitbeschäftigung angeboten. Heute wird Shibori wieder praktiziert und steht bei den DIY-Liebhabern hoch im Kurs.

Servietten mit der Shiboritechnik färben.

Servietten mit Shibori färben

Färben lässt sich alles, was Farbe annimmt. Das sind im besten Fall, Stoffe aus Baumwolle. Weiße Stoffe nehmen den Farbton präzise an, färbt man farbige Stoffe, kommt es zu Farbmischungen. Für mein Shibori habe ich weiße Stoffservietten aus Baumwolle verwendet, einige hatten tatsächlich schon kleine Flecken, die beim Waschen nicht mehr herausgingen. Diese Servietten brauchten unbedingt eine Auffrischung.

Anleitung Shibori - 3 Versionen

Drei Shibori-Techniken sind zum Einsatz gekommen:

Ihr braucht für die erste Version Wäscheklammern und in diesem Fall eine Serviette

So wird’s gemacht:

Faltet die Serviette in Längsrichtung zu einer Ziehharmonika, faltet die Ziehharmonika noch einmal über die Mitte zusammen. Klemmt an den Längsseiten in gleichmäßigen Abständen Wäscheklammern.

Ihr braucht für die zweite Version Eisstiele (aus dem Bastelbedarf) oder Hölzer, Haushaltsgummis und in diesem Fall eine Serviette

So wird es gemacht:

  • Faltet die Serviette in Längsrichtung zu einer Ziehharmonika, faltet die Ziehharmonika noch einmal über die Mitte zusammen. Legt auf der Vorderseite und Rückseite ein Holzstab und fixiert diese an den Enden mit einem Gummiband. Verfahrt genauso mit weiteren Holzstäben, die ihr in gleichmäßigen Abständen um das Stoffpaket klemmt. Je fester die Hölzer auf den Stoff gepresst werden, desto ausgeprägter wird das Muster.

Ihr braucht für die dritte Version eine Röhre, Band und in diesem Fall eine weiße Baumwollserviette

So wird’s gemacht:

  • Faltet die Serviette auf und wickelt sie leicht und gleichmäßig um die Röhre. Das Stoffstück wird nun in Spiralkreisen mit einem Juteband abgebunden. Das Band wird am Anfang und am Ende verknotet. Nach dem Abbinden wird der Stoff gleichmäßig auf der Röhre in eine Richtung geschoben, so dass sich rundherum Falten bilden.
Shibori - japanische Färbetechnik

Tipp: Stoffe nehmen die Farbe besser an, wenn sie vorher gewaschen werden. Nach dem Abbinden sollten die Stoffpakete für ca. 20 Min gewässert werden, damit das Muster ausgeprägter erscheint.

  • Wenn alle Stoffpakete fertig abgebunden und gewässert wurden, dürfen sie ins Farbbad. Zieht euch unbedingt Küchenhandschuhe an, damit eure Hände sauber bleiben. Es gibt ganz unterschiedliche Färbemittel. Ich habe ein herkömmliches Farbpulver verwendet, welches mit 60° heißem Wasser, Essig und Salz aufgegossen wird. Hier gibt es je nach Hersteller Unterschiede, die beachtet werden müssen.
Shibori - japanische Färbetechnik
  • Legt die Stoffpakete vorsichtig in das Farbbad und schwenkt sie regelmäßig, damit die Farbe überall eindringen kann. Die Stoffe bleiben in etwa 30 Minuten im Farbbad. Je länger sie färben, desto intensiver wird der Farbton.
  • Nach dem Färben werden die Stoffpäckchen herausgeholt und abgetropft. Noch im zusammengebundenen Zustand muss die überschüssige Farbe unter fließendem Wasser herausgespült werden. Wenn sich keine Farbe mehr herauswäscht können die Schnüre und Hölzer entfernt werden.
  • Nun können die fertigen Servietten ausgewrungen und zum Trocknen an die Leine gehängt werden.

Shibori Techniken ohne Ende und ohne Präzision

Beim Shibiro gibt es unzählige Techniken um die Stoffbündel abzubinden. Keine Sorge, man kann nicht viel falsch machen und Unebenheiten im Muster sind hier eher charmant. Auch Eigenkreationen dürfen angewendet werden, die eigene Kreativität kennt hier keine Grenzen.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Färben.

Cora

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